Lawinenrucksack kaufen – Das ist wichtig
Wintersportler machen sich oft kaum Gedanken um die Gefahren und das ist eigentlich auch gut so. Der Wintersport soll Spaß machen. Wer jedoch den Plan hat, sich abseits der Pisten aufzuhalten oder alleine in eher einsame Gebiete vorzudringen, der sollte sich dringend Gedanken um die Sicherheit machen. Je nach Schneelage kann es schnell zu einem Lawinenabgang kommen, mit dem keiner unbedingt vorher gerechnet hat. Kann ein Lawinenrucksack im Ernstfall wirklich helfen? Wie funktioniert er? Auf was muss beim Kauf geachtet werden? Diese Fragen wird sich sicherlich jemand stellen, der über den Kauf eines Lawinenrucksacks nachdenkt.
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Das kann der Lawinenrucksack?
Der Lawinenrucksack soll den Wintersportler davor schützen, von einer Lawine verschüttet zu werden, wenn er von ihr erfasst wurde. Verschüttete in einer Lawine, die nicht innerhalb von ca. 12 Minuten gefunden und gerettet werden, verlieren rapide schnell die Überlebenschancen. Lawinenübungsteilnehmer wissen, dass dieses Zeitfenster sehr knapp bemessen ist. Die Ortung wird mittels einem Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS) incl. Sonde durchgeführt. Dann muss der Verschüttete ausgegraben werden, was bei betonhartem Schnee keine Leichtigkeit ist. Diese Zeit erreichen oftmals nur wirklich geübte Retter. Bei einem Lawinenabgang ist das oberste Ziel nicht verschüttet zu werden oder wenn, möglichst nur teilweise.
Wie funktioniert der Lawinenrucksack?
Alle Lawinenrucksäcke haben das gleiche Funktionsprinzip.
- Volumen vergrößern von der Person in der Lawine um ca. 150-200 Liter
- Für Auftrieb sorgen
Der Vorgang wird als Paranuss Effekt bezeichnet, dahinter steckt ein physikalisches Prinzip. Der Effekt bewirkt dass höhervolumige Körper in einer fließenden Masse an die Oberfläche geschwemmt werden, während die kleineren nach unten durchfallen. Dieser Effekt lässt sich ganz einfach in einer Müsli-Packung beobachten. Großvolumige Bestandteile wie etwa Paranüsse wandern durch die Bewegung in der Packung immer nach oben.
Durch dieses Phänomen soll der Träger vom Lawinenrucksack an der Oberfläche bleiben und dies auch nach dem Stillstand der Lawine hoffentlich immer noch sein. Das Eidgenössische Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) hat die Wirksamkeit eines Lawinenrucksacks mehrfach untersucht und positiv bewertet.
Wichtig: Den Umgang üben
Fast alle Lawinenrucksäcke werden über einen Griff ausgelöst, der sich an einem der Rucksackriemen befindet. Die Griffe sind entweder als T-Bar, Schlaufe oder Rundgriff vorhanden. Ein wichtiger Punkt ist, dass sich der Griff mit Handschuhen gut greifen und erreichen lässt. Im Notfall kann es zu Schwierigkeiten beim Auslösen eines Airbags kommen. Betroffene haben oft berichtet, dass der Airbag nicht rechtzeitig geöffnet werden konnte. Oft wird es zu spät bemerkt, dass man sich in einer Lawine befindet und durch die Bemühungen nicht zu stürzen oder aus der Lawine rauszufahren wird vergessen den Auslösegriff zu ziehen. Die Einschätzung, ob es wirklich eine Lawine ist oder nur ein wenig mitrutschender Schnee, ist zudem auch nicht einfach. Sinnvoll ist hier auf jeden Fall ein System zur Fernauslösung durch andere Mitfahrer einer Gruppe.
Trotz Lawinenrucksack Vorsicht walten lassen
Auch wenn der Lawinenrucksack Leben retten helfen kann, sollte sich in den Bergen mit Bedacht bewegt werden. Besonders in Gebieten, in denen nicht allzu viele anderen Menschen anzutreffen sind. Gesperrte Pisten sollten immer und für jeden ein absolutes Tabu sein. Sie werden nicht ohne Grund gesperrt. Lawinenwarnschilder sind nicht zu übersehen und sollten auch keinesfalls übergangen oder ignoriert werden. Wer aus Leichtsinn eine Lawine auslöst gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch andere Personen, die auf der Strecke unterwegs sind. Ein Lawinenrucksack kann zwar eine Lawine nicht verhindern, er kann aber auf jeden Fall für mehr Sicherheit sorgen.